Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
Jesaja Kapitel 60, Vers 1
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Nicht dass ihr denkt, ich hätte mich vertippt, bei der Aufforderung zu Beginn des Monatsspruches handelt es sich tatsächlich um ein Adjektiv, das klein geschrieben wird. Die Sprache Luthers war einfach noch ein bisschen anders, als es unsere Sprache heute ist. Deshalb noch einmal aus der Hoffnung für alle:
Steh auf, Jerusalem, und leuchte! Denn das Licht ist gekommen, das deine Finsternis erleuchtet. Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir wie die Sonne.
Auch wenn in dem Text von Jerusalem die Rede ist, so ist damit doch das Volk Israel und damit alle Christen gemeint. Nun ist das mit dem Leuchten ja so eine Sache. Es ist gar nicht so einfach Licht für andere zu sein. Auch wenn oder gerade weil die Adventszeit vor der Tür steht, so bin ich doch in dieser Zeit noch mit so vielen anderen Sachen beschäftigt und meine Gedanken kreisen um viele Dinge, die mich eher nachdenklich als fröhlich zurücklassen. Da fällt es mir zum Teil schon schwer für mich selbst Zeiten zu finden, um achtsam mit mir umzugehen. Und dann steht dort diese Aufforderung: Steh auf und leuchte.
Ich denke, dass ich selbstkritisch genug bin, um zu sagen: es fällt mir schwer im Alltag zu leuchten, für andere ein Vorbild zu sein, um ihnen zu zeigen, dass es richtig ist Jesus nachzufolgen.
Um nach außen zu strahlen muss ich aber auch mit mir selbst im Reinen sein. Und dabei hilft mir auf jeden Fall der zweite Teil des Monatsspruches. Hier zeigt der Prophet Jesaja ganz klar, dass die zunächst geäußerte Aufforderung nicht einfach so im Raum steht, sondern dass es einen Grund gibt für uns zu leuchten. Uns ist auch ein Licht geschenkt, das unsere Finsternis erhellen soll. Gott weiß genau, was uns belastet und er schickt seinen Sohn für jeden einzelnen von uns. Er meint genau dich und mich.
Möge uns diese Zusage gerade in der Wartezeit auf die Geburt Jesu die Kraft geben, auch selbst zu leuchten und für andere ein Licht zu sein. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gesegnete Adventszeit!
Matthias Heidebrecht