Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns Rettung gebracht, die ganze Welt wird es erfahren.
Lukas Kapitel 2, Verse 30-31
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Könnt ihr euch noch erinnern? Die Jahreslosung für dieses Jahr lautete: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Mit dem Monatsspruch schließt sich damit ein Kreis: Gott sieht uns und der alte Simeon sieht den neugeborenen Jesus und erkennt in ihm den Retter der Welt. Gott zeigt sich ihm.
Simeon war ein alter Mann und es ist zu lesen, dass er schon sein ganzes Leben lang gewartet hat. Er lebte in Jerusalem und war offensichtlich ein sehr gläubiger Mensch. Und er war sich sicher, dass er den Christus sehen würde, bevor er sterben würde.
Ich stelle mir vor, wie lange Simeon wohl darauf gewartet hat. Er muss dabei sehr viel Geduld gehabt haben. Und ich frage mich, bin ich in der Lage diese Geduld aufzubringen? Ich kenne mich und ich glaube, es wäre noch sehr positiv formuliert, wenn ich jetzt sage, es würde mir zumindest schwerfallen.
Ist es nicht allzu menschlich, dass wir auch mal ungeduldig sind. Ist es nicht nachvollziehbar, dass wir, wenn wir Gott um Hilfe in einer bestimmten Situation bitten, auch in absehbarer Zeit eine Antwort, eine Veränderung erwarten?
Ist diese Adventszeit nicht besonders eine Zeit der Spannung, der Vorfreude und der Ungeduld? Warum muss die Adventszeit so lange dauern, bis es endlich Weihnachten wird.
Und da wird uns gerade in dieser Vorweihnachtszeit dieser Simeon vor Augen geführt. Ein Vorbild an Geduld und Überzeugung, dass das, worauf er noch in seinem Leben hofft, auch erleben wird.
Nehmen wir uns ein Beispiel an ihm auch in unserem Alltag. Wenn wir mal wieder ungeduldig sind, wenn wir schnell Ergebnisse erwarten, dann können wir gerade auch in dieser Weihnachtszeit immer mal wieder an ihn erinnern.
Lasst uns Gott darum bitten, dass wir nicht ständig so eine Eile empfinden, dass wir es schaffen uns Momente der Stille zu nehmen, ohne dabei gleich wieder an das zu denken, was wir als Nächstes erledigen wollen. Dieser Druck lässt uns nicht wirklich auf Gottes Wort hören.
Lasst uns gerade auch in der Vorweihnachtszeit Zeiten einplanen, in denen wir geduldig auf sein Wort hören wollen.
Ich wünsche Euch eine gesegnete Adventszeit.
Matthias Heidebrecht